DOLMETSCHEN

Dolmetschen zwischen hörenden und gehörlosen Kunden ist der Kern der Dolmetschtätigkeit. Hierbei ist der Gebärdensprachdolmetscher in der Regel physisch anwesend und für alle Beteiligten sichtbar. Zu dessen Aufgaben gehört es, Äußerungen aus der Lautsprache in die Gebärdensprache zu übertragen und umgekehrt.

Der Dolmetschprozess lässt sich grob durch drei zeitgleich ablaufende Schritte beschreiben:

  • Aufnahme der ausgangssprachlichen Mitteilung
  • Verarbeitung
  • Wiedergabe der Mitteilung in der Zielsprache

Die vom jeweiligen Sprecher getätigte Äußerung muss dabei in der zielsprachlichen Produktion so wiedergegeben werden, dass sie der Mitteilungsabsicht des Sprechers entspricht.

Grundsätzlich wird zwischen zwei Dolmetschtechniken unterschieden:

Simultandolmetschen

Die ausgangssprachliche Mitteilung wird von der Dolmetscherin sofort in die Zielsprache übertragen. Da bei dem oben beschriebenen dreischrittigen Prozess eine geringe Zeitverzögerung (time lag) entsteht, bleibt ein kurzer zeitlicher Abstand zwischen Originalaussage und gedolmetschter Aussage. Dennoch wird es dem Zuhörer/Zuschauer ermöglicht, die Mitteilung nahezu simultan aufzunehmen. Diese Technik wird bei der überwiegenden Zahl der Dolmetscheinsätze angewandt.

Konsekutivdolmetschen

Die ausgangssprachliche Mitteilung wird von der Dolmetscherin erst nach Beendigung einzelner Sätze, Sinnabschnitte oder der gesamten Mitteilung in die Zielsprache übertragen. Diese Art des Dolmetschens verlangt eine besondere Gedächtnisleistung und kann durch eine spezielle Notizentechnik erleichtert werden, bei der Merkzeichen für wichtige Sinnträger als Gedächtnisstütze für den späteren mündlichen Vortrag festgehalten werden.

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